Einen Modulwechselrichter entstören

Einen Modulwechselrichter entstören

Ein Modulwechselrichter hat die Kurzwelle zugemüllt

Ein Modulwechselrichter hat die Kurzwelle zugemüllt

Balkonkraftwerke boomen, so auch bei mir. Ich habe den Strom zunächst nur für kleine Elektromobilität und Modellflugakkus benutzt. Als mir zwei weitere kräftige Solarmodule über den Weg gelaufen sind, habe ich einen Teil meines Strombedarfs mit Sonnenstrom und Modulwechselrichter gedeckt. Das ist funktechnisch der Supergau geworden, die Kurzwelle ist zur Müllsuppe mit 60dB über S9 mutiert!

Der kleine Wechselrichter aus preiswerter chinesischer Produktion hat alles zugemüllt, bis in den VHF Bereich. Also eine Operation zur Funkentstörung. Zunächst sind zwei Drosseln aus dickem Draht in die Löcher der Solarstromeinspeisung stehend eingesetzt worden. Ein 10nF 500Volt Kerko quer über den Drosseln schliesst das Eingangsfilter ab. Als stromkompensierte weitere Drossel dient der Klappferrit am Eingang. Das Herz der Enstöroperation bilden zwei 100nF NPO 500Volt Chipkondensatoren über Source und Drain der Treibermosfets der Primärwicklung. Die Dinger sind teuer, aber billiges X7R Dielektrikum wird nicht lange halten, die zu erwartenden Blindströme sind sehr hoch. Die Kondensatoren sorgen übrigens für weniger Wärmeentwicklung, da die Avalancheschutzdioden der Mosfets nicht mehr ansprechen. Eine stromkompensierte Drossel ist auf der Platine vorgesehen. Wieso die Kondensatoren nicht, die es hier braucht? Auf der Unterseite der Platine sind die Pads für einen Kondensator vorhanden. Ich habe an mehreren Stellen mit einem nF 1kV entstört. Dazu am Eingangselko 100nF und 10nF von unten zusätzlich. Insgesamt alles viel Aufwand, aber es hat sich gelohnt. Bei Vollastbetrieb des Wechselrichters ist KW Funkbetrieb wieder möglich, eine Stördämpfung von über 100dB hat sich eingestellt. Am Ausgang sind noch zwei Klappferrite als Schlussfilter auf das Kabel gewandert. Dazu ein fetter Kühlkörper. Jetzt macht der Racker Vollbetrieb ohne Störungen. Doch es droht Ungemach. Was, wenn die Nachbarn auch solche Störsauereien auf die Balkone bauen? Die haben keine Ahnung, wie man entstört...

2 kräftige Drosseln im Eingang.Für höhere Frequenzen Klappferrite.Ein Netzdrossel ist vorhanden.Die Herzoperation mit 2 mal 100nF 500V NPO.Mehrere Entstörkondensatoren.Der 230 Volt Tiefpass, umseitig entstört.Auch die Netzdrossel ist umseitig entstört.Nochmal die Einspeisepunkte mit den Eingangsdrosseln.Ein ferromagnetisches Innenblech schirmt die Trafomagnetwirkung ab.Zu guter Letzt eine satte Kühlung.Bei mir sind am Eingang MPX Buchsen verbaut, absolut kontaktsicher.